Das HLG ist seit 2020 eine von vierzig offiziellen Kulturschulen Baden-Württembergs und wird in diesem Rahmen gefördert durch das Landesprogramm „Kulturschule Baden-Württemberg“. Dieses Förderprogramm wurde initiiert vom Kultusministerium, der Mercator-Stiftung und der Karl-Schlecht-Stiftung, um kulturell-ästhetische Unterrichtsmethoden in möglichst vielen Schulfächern, auch und gerade in den naturwissenschaftlichen, zu implementieren und zu verankern.
Mit Fördermitteln aus diesem Programm wurden und werden bislang folgende Projekte umgesetzt:
Kollegeninterne Fortbildung im Kloster Schöntal zur Frage „Kulturschule – was bedeutet das für uns am HLG?“ (4./5. Oktober 2022)
Mehrwöchiges Unterrichtsprojekt im Fach Sport in Kooperation mit der Tanzschule Anita Hanke Markgröningen zum Thema „Künstlerisch-tänzerische Annäherung unser Geburtstagskind – Die Johannes-Buhl-Linde im Innenhof wird 150 Jahre alt“ (Juni/Juli 2023 mit Präsentation am 22.Juli 2023 im Rahmen des Festakts 150 Jahre HLG als Bildungseinrichtung)
Zweitägiges Unterrichtsprojekt in den Fächern Biologie und Chemie mit den Science-Slam-Künstlern Jens Rudat und Arne Nisters und in Kooperation mit dem Natur Vision Festival Ludwigsburg zum Thema „Alkohol“ (16./17. November 2023)
Vierwöchiges Unterrichtsprojekt im Fach Chemie mit dem Choreographen, Tänzer und Tanzpädagogen Marco Jodes zum Thema „Atome und molekulare Verbindungen“ (Januar 2024)
Kollegeninterne Fortbildung auf der Akademie Schloss Rotenfels zum Thema „Bewegung im Unterricht – bewegte Schule?“ (26./27. Januar 2024)
Das Kulturteam setzt sich zusammen aus Lehrer*innen, Eltern und Schüler*innen.
Was ist eine Kulturschule?
Die Kulturschule als eine Antwort auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts
Das Internet bietet rund um die Uhr Zugriff auf Wissen aller Art und aktuelle Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz, die ihren Widerhall in Formen wie ChatGPT in der Schule finden. Gleichzeitig werden die heutigen Wissensgesellschaftlichen immer komplexere und sich stetig wandelnde Berufsfelder erfordern einen kreativeren Umgang mit Wissen, das Finden neuer Zugänge und innovativer Lösungsansätze. All das wirft berechtigterweise die Frage auf, wie Wissensvermittlung im 21. Jahrhundert an unseren Schulen aussehen soll und welche Kompetenzen vermittelt werden müssen, damit unsere Schülerinnen und Schüler gut auf die Lebensrealität nach der Schule vorbereitet sind.
Eine Antwort auf diese Frage bietet die Kulturschule, deren Ziel es ist, Formen kulturell-ästhetischer Bildung in allen Bereichen des Schulalltags zu integrieren.
Denn kulturell-ästhetische Bildung…
… bietet den Schülerinnen und Schülern einen kreativen und sicheren Erfahrungsraum.
… basiert auf physischer, kognitiver und kreativer Aktivierung der Lernenden.
… stärkt wesentliche Persönlichkeitsmerkmale: Kreativität, Resilienz, Flexibilität, Offenheit, Freude am Lernen, Teamgeist und Selbstbewusstsein.
… hilft bei dem Aufbrechen von Schubladendenken und macht Lerninhalte auf vielfältigen Wegen erfahrbar.
Was hat es mit dem Programm „Kulturschule Baden-Württemberg“ auf sich?
Die Kulturschule in Baden-Württemberg
In Baden-Württemberg gibt es seit 2015 das Landesprogramm „Kulturstiftung Baden-Württemberg“, das vom Kultusministerium, der Mercator-Stiftung und der Karl-Schlecht-Stiftung ins Leben gerufen wurde und das den Einsatz kulturell-ästhetischer Formen von Bildung an Schulen, besonders auch im Fachunterricht, gezielt stärken möchte.
Im Februar 2022 wurde auch das Helene-Lange-Gymnasium unter vielen Bewerberschulen in das Programm als Kulturschule aufgenommen und ist seitdem eine von vierzig Kulturschulen im Land.
Das Programm bietet den ausgewählten Schulen für deren individuellen Weg zur Kulturschule 4000 Euro Fördergelder im Schuljahr an (garantiert für zwei Jahre, bei Sicherstellung der Finanzierung auch darüber hinaus). Nicht weniger wichtig ist aber auch eine pädagogisch-wissenschaftliche Begleitung durch das ZLS (Zentrum für Lehrerbildung und Schulqualität) mit zahlreichen Fortbildungen und durch das KIT (Karlsruher Institut für Technologie), das zu den Unterrichtsergebnissen der Kulturschulen forscht.
Die teilnehmenden Schulen aus allen Schulformen sind zu regionalen Schulfamilien zusammengeschlossen, die sich regelmäßig bei den sogenannten Netzwerktreffen begegnen, austauschen und voneinander lernen können. Unsere Kulturschule in unmittelbarer Nachbarschaft ist die Hölderlin-Grundschule in Asperg; die Gymnasien unserer Schulfamilie sind das Schillergymnasium Ludwigsburg, das Elly-Heuss-Knapp- und das Kepler-Gymnasium in Bad Cannstatt sowie das Königin-Katharina-Stift in Stuttgart. In diesem Schuljahr freuen wir uns, dass wir unsere Schulfamilie am 19.Juni 2024 zu einem Netzwerktreffen ans Helene-Lange-Gymnasium einladen dürfen.
Das HLG als Kulturschule
Das HLG als Kulturschule
Kulturell-ästhetische Aktivitäten und Projekte
Als Kulturschule ist es einerseits unsere Aufgabe, bestehende kulturell-ästhetische Aktivitäten und Projekte an der Schule unter dem Gesichtspunkt eines Kulturkonzepts auf den Prüfstand zu stellen, zu systematisieren, zu erweitern und letztendlich auf diese Weise zu kultivieren.
Einen Schritt dieser kulturellen Schulentwicklung ist das HLG in den letzten beiden Jahren bereits gegangen, als ein Theatercurriculum erstellt wurde, das für jede/n Schüler*in jeder Klasse eine Theater- bzw. Bühnenerfahrung vorsieht: In Klassenstufe 7 die „Matinée française“ (mit kleinen Sketchen auf Französisch in der Halle), in Klassenstufe 8 ein dreitägiger Theater-Grundlagenworkshop (nach den Herbstferien), in Klassenstufe 9 das Musicalprojekt (in Sport, Musik und BK), in Klasse 10 ein dreitägiger Improvisations-Workshop (nach den Faschingsferien), in Klasse 11 ein Schnupperkurs für das Fach Literatur und Theater (durchgeführt von Schüler*innen des Oberstufenkurses) und in der Oberstufe dann die Wahlmöglichkeit dieses Faches.
Neu entstanden ist seit der Ernennung als Kulturschule die Kulturpause, die drei- bis viermal im Schuljahr stattfindet: In einer Pause finden in verschiedenen Bereichen des Schulgebäudes musikalische Auftritte unserer Schülerinnen und Schüler statt, die so ihr musikalische Wirken in den Schulalltag integrieren.
Des Weiteren gibt es im Eingangsfoyer eine Impulstafel, auf der ein wöchentlich wechselnder Impuls zu finden ist, der die Achtsamkeit schult und für einen bewussten Umgang mich sich selbst, den Mitmenschen und der (Lern-)Umgebung sensibilisiert.
Im Schuljahr 2022/23 stand die Kulturschule zudem ganz im Zeichen des dreifachen Schuljubiläums: 175 Jahre Helene Lange, 150 Jahre Bildungseinrichtung und 150 Jahre Linde. Zahlreiche Aktionen und Projekte begleiteten das Jubiläumsjahr und gipfelten in einem gemeinsamen Festakt zum Schuljahresende.
In diesem Zusammenhang fand ein Unterrichtsprojekt der 11.Klassen im Fach Sport in Kooperation mit der Tanzschule Anita Hanke in Markgröningen statt, bei dessen Präsentation am Tag des Festakts die Linde im Innenhof im Mittelpunkt der tänzerisch-künstlerischen Performance stand und entsprechend „bewegt“ gewürdigt wurde.
Implementierung von kulturell-ästhetischen Methoden im Fachunterricht
Andererseits soll auch immer wieder der Fachunterricht in allen Fächern daraufhin überprüft werden, ob nicht auch hier (weitere) kulturell-ästhetische Methoden die bisherigen Methoden ergänzen können, um den Schüler*innen verschiedenartige, mehrkanalige Zugangsweisen zum Fachinhalt zu ermöglichen und das „leidenschaftliche Lernen“ (ein zentraler Begriff in der Kulturschularbeit) noch mehr zu fördern.
Auch hier fanden im vergangenen und im laufenden Schuljahr bereits einige Projekte statt, die unter anderem dank der Fördergelder der Stiftung finanziert werden konnten:
Science-Slam-Workshop in den Fächern Biologie und Chemie zum Thema „Alkohol“ (November 2023) in Kooperation mit dem Natur Vision Festival Ludwigsburg
Künstlerisch-choreographisches Unterrichtsprojekt im Fach Chemie zum Thema „Atome und molekulare Verbindungen“ in Kooperation mit dem Tänzer, Choreographen und Tanzpädagogen Marco Jodes, Bonn
Bei der Entwicklung als Kulturschule ist es im Blick auf den Fachunterricht auch immer wieder wichtig, dass wir uns als Gesamtkollegium mit kulturell-ästhetischer Bildung befassen und wir sind dankbar, dass dies ebenfalls aufgrund der Fördergelder der Stiftung bereits im Schuljahr 2022/23 möglich war. Im Rahmen einer pädagogischen Klausurtagung (04.-05.10.22) im Kloster Schöntal setzten wir uns als Kollegium mit der Fragestellung auseinander, wie die Begriffe „Kulturschule“ und „ästhetisch-kultureller Unterricht“ mit Leben gefüllt werden können.
Organisationsstrukturen im Hintergrund
Die Arbeit des HLG als Kulturschule wird von einem Kulturteam koordiniert, dass aus Kollegen/-innen (Herr Demes, Herr Keim, Frau Klaiber, Frau Liebler, Herr Müller, Frau Rogalla), aus Vertreterinnen aus der Elternschaft (Frau Ebner, Frau Frenzel) und aus Vertreterinnen aus der Schülerschaft (Mariana D., Kl. 10b, Nil K., Kl. 10a) besteht. Je nach thematischer Ausrichtung kommen weitere Kollegen/-innen zu den Planungstreffen des Kulturteams dazu. Beim letzten Treffen berichtete beispielsweise Frau Breitwieser von dem Projekt „Science-Slam-Workshop“ im Chemieunterricht.
Ziel ist es, den Weg des HLG als Kulturschule mit allen am Schulleben Beteiligten gemeinsam zu gehen und den Prozess so offen und transparent wie möglich zu gestalten. Deswegen freuen wir uns auch über alle, die sich mit ihren Ideen und Anregungen einbringen und das HLG als Kulturschule zu einem Ort des leidenschaftlichen Lernens machen!
Wenn Sie Fragen, Anregungen und Odeen haben und/oder gern im Kulturteam mitarbeiten wollen, dann wenden Sie sich gern an Frau Ebner und Frau Frenzel ().