„Tomatastisch!“ – Kreativität trifft Naturwissenschaft
Wenn eine Bäuerin, eine Chemikerin und ein Enzym gemeinsam auftreten, um die Antisense-Technik im Einsatz bei der Herstellung von Anti-Matsch-Tomaten zu erläutern oder in einem Lied die Möglichkeiten und Problematiken der Präimplantationsdiagnostik besungen werden, dann werden fachwissenschaftliche und komplexe Inhalte dem Publikum auf kreative und unterhaltsame Weise nähergebracht. Und genau das war das Ziel des Science Slam-Workshops, der vor den Herbstferien für die Klassenstufe 11 angeboten wurde.
Dank eines Impulses aus der Elternschaft an unser Kulturteam wurde vergangenes Schuljahr zum ersten Mal ein Science Slam-Workshop in Kooperation mit NaturVision Ludwigsburg durchgeführt und die Rückmeldungen waren so positiv, dass dieser nun fest in unser Kulturschulprogramm aufgenommen wurde. Wir freuen uns sehr, dass damit einhergehend eine dauerhafte außerschulische Kooperation mit NaturVision, einem Natur- und Umweltfilmfestival, das mittlerweile durch verschiedene weitere Projekte ergänzt wird, entstanden ist! NaturVision bietet in diesem Herbst erstmals Science Slam-Workshops für Schulen im Umkreis von Ludwigsburg an: Professionelle Slammer*innen kommen an die Schule und geben zwei Tage lang ihre Kenntnisse an die Schüler*innen weiter.
So erhielten die beiden 11. Klassen also am 24. und 25. Oktober Unterstützung von den beiden Slammern Jens Rudat (Biotechnologe aus Karlsruhe) und Arne Nisters (Chemiker aus Darmstadt), die die Schüler*innen bei der Auseinandersetzung mit ihren Themen begleiteten. Das Schwerpunktthema „Gentechnik“ war bereits seit den Sommerferien im Biologieunterricht behandelt worden und im Rahmen des Workshops setzten sich nun Schülergruppen mit Themen wie „Insulinherstellung“, „Gentechnik in der Forensik“ oder auch „Genetischer Fingerabdruck“ auseinander. Ziel des Workshops war zum einen eine möglichst kreative Präsentation des Themas am Ende des Workshops, zum anderen aber auch, dass Schüler*innen eine kreativere Herangehensweise an komplexe Sachverhalte zukünftig nutzen können, zum Beispiel in weiteren Referaten oder später auch im Berufsleben.
Am Ende des Workshops präsentierten alle Gruppen ihre Ergebnisse in fünfminütigen Vorträgen und es wurde eindrucksvoll deutlich, dass auch komplizierte Sachverhalte anschaulich erklärt werden können. Die Schüler*innen ließen in Theaterszenen naturwissenschaftliche Elemente lebendig werden, komponierte Lieder, setzten KI zur Generierung von Abbildungen ein, stellten Gen-Scheren tänzerisch dar oder zeichneten selbst Skizzen, um ihr Thema vorzustellen. Bewertet wurden alle Vorträge durch die Klassenstufe anhand eines Fragebogens und so stand am Ende auch zwei Gewinnergruppen fest; eine „tomatastische“, die sich mit der Antisense-Technik befasst, und eine, die sich mit dem Thema des Klonens auseinandergesetzt hatte. Nicht nur die Gewinner*innen waren am Ende vom Science Slam überzeugt, sondern auch viele andere Schüler*innen betonten, dass man so ein Projekt doch öfter machen solle, da es eine sinnvolle Bereicherung des Unterrichts darstelle.
Dank geht an Timon Schmerschneider von der NaturVision Ludwigsburg gGmbH und an Cathérine Breitwieser vom HLG, die das Projekt gemeinsam koordiniert haben, sowie auch an die beiden Biolehrer*innen Ellen Jaus und Michael Wäsch und das Kulturschulprogramm und den Bildungspartner der Schule, Spinner Automation, ohne dessen großzügige finanzielle Unterstützung eine jährliche Durchführung des Workshops nicht realisierbar wäre.
Fotoserien
Science Slam-Workshop 2024 (MO, 04. November 2024)
Eindrücke vom Science Slam-Workshop im Herbst 2024